BI gegen Tiefengeothermie Schwetzingen
 

Wer sind wir?

Wir sind eine Interessengemeinschaft umweltbewusster und besorgter Schwetzinger Bürgerinnen und Bürger, die sich gegen Tiefengeothermie und den Lithiumabbau in unserer Region klar positioniert hat. Zugegeben, die Gewinnung von Erdwärme aus Tiefengeothermie klingt auf den ersten Blick zunächst tatsächlich attraktiv und plausibel. Leider wurden wir jedoch schon während der seismischen Messungen des Untergrunds eines Besseren belehrt und wortwörtlich quasi wachgerüttelt, bevor es überhaupt erst richtig losgeht.



Warum haben wir uns gegründet?

Tiefengeothermie ist nachweislich keine „alternativlose und risikolose Energiequelle“. Der Einsatz dieser unkontrollierbaren Technik in einem „wissenschaftlich anerkanntem tektonischem Erdbebengebiet“ ist unverantwortlich, höchst gefährlich und muss in unserer Region unbedingt verhindert werden. Bislang wurden aufgrund der Seismischen Messungen schon 127 Schäden gemeldet (Stand Mitte Juni 2023).


Anstelle einer fairen Schadensregulierung mussten die meisten Geschädigten die bittere Erfahrung machen, dass sie entweder komplett leer ausgehen oder eine lächerliche Einmalzahlung als pauschale „Kulanzentschädigung“ angeboten wurde, ohne Anerkennung  einer Rechtspflicht, ohne Präjudiz für zukünftige und ähnlich gelagerte Schadenfälle sowie unter der Voraussetzung, dass hiermit alle Ansprüche gegen uns aus oder in Zusammenhang mit den seismischen Messungen sowie Ihrer Schadensmeldung abgegolten sind. Die Begründung dafür: Man habe bei den seismischen Messungen die DIN-Norm 4150-3 eingehalten. Das nützt uns herzlich wenig, wenn unsere Häuser vorher noch intakt waren.


Wir haben uns also quasi aus der Not heraus zusammengefunden und in kürzester Zeit in die doch sehr umfangreiche Materie eingelesen. Dabei sind wir, ähnlich wie vor uns schon andere Bürgerinitiativen gegen Tiefengeothermie, auf einige Ungereimtheiten gestoßen und mussten erkennen, dass hier Theorie und Praxis oder Hoffnung und Realität stark auseinander driften.



Wieso wird die Tiefengeothermie als risiko- und alternativlose Energiequelle propagiert?

Bisher spielt die Tiefengeothermie in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle. Unter dem Deckmantel der Wärmegewinnung soll hier offenkundig der Eindruck entstehen, die Energiewende käme ohne Tiefengeothermie nicht aus, denn sie sei angeblich sicher, grundlastfähig, sauber/CO2-frei, günstig und unendlich vorhanden. Man müsse diesen „unermesslichen Schatz“, auf dem wir sitzen, nur heben und dies alles natürlich nur zum Wohle der Bürger. In Wahrheit steht die Förderung des sogenannten weißen Goldes „Lithium“ – Basisrohstoff für Akkus aller Art, E-Auto, Handy etc – im Fokus. Der Einsatz dieser Technologie dient alleine der Gewinnmaximierung der Betreiberunternehmen und deren Geldgeber und Aktionäre. Sachschäden, gesundheitliche Risiken für Mensch und Natur und letztendlich auch Existenzängste werden dabei von den Verantwortlichen gerne billigend in Kauf genommen.



Was haben wir davon?

Nichts!


Die Früchte wollen die Firmen ernten und wir tragen dafür das Risiko, obwohl es längst weitaus bessere Alternativen gibt, die zugleich sicher und somit auch für uns akzeptabel sind.



Unsere Ziele

  • Sofortige Einstellung aller Tiefengeothermie- und Lithiumabbauprojekte
  • Vollständige Schadensregulierung, insb. Ersatzforderungen nach dem Verursacherprinzip „Stichwort: Umkehr der Beweislast“ und „Landesbürgschaft“ als Garantie im Schadensfall
  • Die politisch Verantwortlichen sollen den berechtigten Sorgen und Ängsten der Bürgerinnen und Bürger endlich Gehör schenken und bestmöglich unterstützen
  • Ausbau und optimale Nutzung der schon heute zahlreich bekannte aber leider noch immer völlig unzureichend genutzten alternativen und sicheren Energiequellen in unserer Region, anstatt weiterhin Zeit zu vergeuden, für eine Energieform, die seit mehr als 10 Jahren ihre Chance hatte und bis 2022 mit der höchsten EEG-Umlage vergütet/belohnt wurde. Mit Abschaffung der EEG-Umlage ab 2023 wird der Finanzierungsbedarf der erneuerbaren Energien künftig zwar durch den Bund (Klima- und Transformationsfond) ausgeglichen. Unterm Strich trägt die Last aber nach wie vor der Steuerzahler



Was haben wir bereits erreicht?

Die starke Präsenz der BI bei diversen Veranstaltungen (Gemeinderatssitzung, Bürgersprechstunden, Infoveranstaltungen online und analog u.v.m.) hat die Verantwortlichen aus Politik und der Betreiber überrascht. Die Betreiber bekommen kalte Füße und sehen die erhofften, fest eingeplanten und aus unserer Sicht völlig unrealistischen finanziellen Gewinne in Gefahr. Dank der zahlreichen, sachlichen Leserbriefe schenken einige Politiker dem Thema mittlerweile Bedeutung und suchen den ersten Kontakt zur Bevölkerung. Ebenso sind die Bürger darüber informiert, was sie im Schadensfall zu erwarten haben – nämlich sehr wenig bis gar nichts. Denn die seismischen Untersuchungen waren erst der Anfang!



Was werden wir weiterhin tun?

Es ist ein langer und beschwerlicher Weg der vor uns allen liegt und nur gemeinsam erfolgreich zu Ende gegangen werden kann. Ein Sprichwort sagt: „Willst Du schnell reisen, dann geh allein. Willst Du weit reisen, dann geh gemeinsam“.
Es bedarf jedoch vieler helfenden Hände und mutiger Menschen, die öffentlich Ihren Unmut, Bedenken und nachvollziehbaren Ängste äußern, Leserbriefe schreiben, uns weiterhin mit noch mehr Präsenz bei den diversen Veranstaltungen unterstützen u.v.m. Es sind diverse Aktionen geplant, die in den regelmäßig stattfindenden Mitgliederversammlungen gemeinsam besprochen und beschlossen werden. Neue Mitglieder sind in der Bürgerinitiative daher ausdrücklich herzlich willkommen und können hierzu bei Interesse die bereitgestellten Kontaktdaten nutzen.